Altersvorsorge für Selbstständige: Richtig vorsorgen ist die halbe Miete

Warum Selbstständige sich um ihre Altersvorsorge kümmern sollten? In der dynamischen und oft unvorhersehbaren Welt der Selbstständigkeit ist die Altersvorsorge ein wesentliches Thema, das nicht unterschätzt werden sollte. Unabhängig vom aktuellen finanziellen Status oder Alter ist die Vorbereitung auf den Ruhestand für Selbstständige ein entscheidender Schritt, um eine sichere und stabile Zukunft zu gewährleisten. In Deutschland sind etwa 25 % der 4,4 Millionen Selbstständigen ohne Altersvorsorge, oft aus dem Wunsch heraus, Kosten zu sparen. Angesichts der Tatsache, dass Selbstständige ein variierendes Einkommen haben und hohen Steuerlasten ausgesetzt sind, sind sie besonders gefährdet, im Alter finanzielle Schwierigkeiten zu erleiden.

Wie können Selbstständige für das Alter Vorsorgen?

Gesetzliche Rentenversicherung, private Rentenversicherung, freiwillige Versicherung und Versicherungspflicht – es gibt verschiedene Wege, wie Selbstständige ihre Altersvorsorge angehen können. Einige Berufsgruppen, wie Journalisten, Handwerker oder Lehrer, sind gesetzlich zur Rentenversicherung verpflichtet und zahlen monatlich Beiträge. Andere Selbstständige, wie Gründer, können auf Antrag in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Im Gegensatz zu den Möglichkeiten in der privaten Vorsorge stehen Optionen wie die Riester-Rente und die betriebliche Altersvorsorge Selbstständigen jedoch nicht zur Verfügung. Sie können also eine private Rentenversicherung oder weitere private Altersvorsorgen abschließen. Hinzu kommen verzinsliche Sparkonten, Aktien, oder Immobilien, in die Selbstständige investieren können.

 

Es gibt eine Vielzahl von Altersvorsorgemöglichkeiten für Selbstständige, die je nach finanziellen Möglichkeiten kombiniert werden können. Eine breitgefächerte Vorsorge bietet mehr Sicherheit. Lassen Sie uns die verschiedenen Optionen daher detaillierter betrachten.

Gesetzliche Rentenversicherung: Wie gut ist die gesetzliche Rente?

Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine der tragenden Säulen des deutschen Sozialstaats und wird i. d. R. neben der Rentenversicherung auch um die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung ergänzt. Während sie für viele Berufstätige obligatorisch ist, gibt es auch Ausnahmen. Die Beiträge richten sich prozentual nach dem (erwarteten) Einkommen und werden monatlich entrichtet. Einige zahlen direkt an die Deutsche Rentenversicherung, andere über berufsständige Versorgungswerke.

Mit den Beiträgen erwerben Zahlende sogenannte Rentenpunkte, deren Höhe und Dauer die Höhe die spätere Rente bestimmen. Die Deutsche Rentenversicherung informiert regelmäßig über die voraussichtliche Rente. Die Rentenkasse spart jedoch nicht für den Einzelnen an, sondern finanziert damit die aktuellen Renten – ein System, das auf zukünftige Beitragszahler angewiesen ist. Da das System umlagefinanziert ist, besteht das Risiko, dass bei einem Rückgang der Beitragszahler oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Rentenleistungen in Zukunft gesenkt werden müssen. Stichwort: Demographischer Wandel. Aufgrund potenzieller Unsicherheiten ergänzen viele Selbstständige (und Angestellte) ihre Vorsorge durch zusätzliche Maßnahmen.

 

Private Altersvorsorge für Selbstständige: Freiwillige Beiträge einzahlen

Die private Rentenversicherung basiert auf Kapitaldeckung. Sie zahlen monatliche Beiträge an eine Versicherungsgesellschaft, die diese in Aktienfonds investiert – also eine fondsgebundene Rentenversicherung. Diese Form der Altersvorsorge ist mit einem gewissen Risiko verbunden, da sie von der Entwicklung der Finanzmärkte abhängt. Jedoch besteht auch das Potenzial für eine hohe Rente, abhängig von Marktentwicklungen, der Höhe und Art der Einzahlungen in Fonds, der gewählten Dynamisierungsrate und weiteren Faktoren. Im Unterschied zur gesetzlichen Rente kann die private Rente bzw. private Altersvorsorge auch in einer Summe ausgezahlt werden, was die Realisierung großer Träume oder die Bewältigung unerwarteter Kosten ohne Kreditaufnahme ermöglicht.

Die Rürup-Rente: Basisrente mit staatlicher Förderung

Die Rürup-Rente, auch bekannt als Basisrente, stellt eine Form der kapitalgedeckten Altersvorsorge dar, die durch staatliche Zuschüsse unterstützt wird. Die Rürup-Rente bietet verschiedene Varianten, darunter die traditionelle Basisrente mit festen Zinssätzen und Garantieverzinsung, sowie die fondsgebundene Rürup-Rente und Fondssparpläne. Diese Art der privaten Rentenvorsorge ist besonders für Selbständige und Freiberufler attraktiv, da sie nicht vollständig eigenfinanziert werden muss, sondern staatlich gefördert wird. Die Auszahlungen der Rürup-Rente erfolgen lebenslang und monatlich, jedoch ist eine Auszahlung als Sofortrente bei diesem staatlich unterstützten Modell nicht vorgesehen und die Rentenzahlungen beginnen frühestens ab dem 62. Lebensjahr.

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Berufsständische Versorgungswerke: Rentenversicherung mit Zuschüssen

Wer eine selbstständige Tätigkeit in einem bestimmten Berufsfeld ausübt, kann statt der gesetzlichen Rentenversicherung auch in ein Versorgungswerk eintreten. Sogenannte Berufsständische Versorgungswerke sind spezialisierte Einrichtungen, die für Angehörige der freien Berufe, wie Hebammen, Ärzte, Rechtsanwältinnen oder Künstler, zuständig sind. Zu diesen Einrichtungen zählen beispielsweise die Ärztekammer, die Handwerkskammer und die Künstlersozialkasse (KSK). Informationen zu diesen Versorgungswerken bietet die Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV).

Die Höhe der monatlichen Beiträge, die an diese Versorgungswerke gezahlt werden, richtet sich nach dem individuellen oder geschätzten Einkommen. Diese Beiträge werden von der zuständigen Kammer an die Deutsche Rentenversicherung weitergeleitet. Die Mitglieder dieser Versorgungswerke profitieren von signifikanten Vorteilen. Ein Beispiel ist die Verdoppelung der Beiträge bei Mitgliedern der KSK, ähnlich wie bei regulär Beschäftigten. Wenn also ein/e Journalist/in, der/die bei der KSK versichert ist, monatlich 300 € in die Rentenversicherung einzahlt, erhöht die KSK diesen Betrag um weitere 300 € durch staatliche Zuschüsse und Arbeitgeberbeiträge. Dieser Vorteil gilt nicht nur für die Alters-, sondern auch für die Kranken- und Pflegeversicherung.

Aktien: Klassiker der privaten Altersvorsorge

Aktien als Altersvorsorge bieten Selbstständigen die Möglichkeit, von hohen Renditen zu profitieren. Durch Dividendenausschüttungen können Sie jährlich Einkünfte generieren, mit dem Ziel, von einer positiven Kursentwicklung zu profitieren und Ihre Anteile später profitabel zu verkaufen, um Ihre Rente zu finanzieren. Allerdings bergen Aktien auch erhebliche Risiken. Marktschwankungen, wie Spekulationsblasen, Bärenmärkte, Unternehmensinsolvenzen oder andere Krisen, können zu erheblichen Kursverlusten führen. Langfristig betrachtet tendiert der Kapitalmarkt jedoch zu einer positiven Entwicklung, trotz kurzfristiger Schwankungen.

ETF-Sparpläne: Moderne private Altersvorsorge

Sparpläne und insbesondere ETF-Sparpläne bieten eine anpassungsfähige und unkomplizierte Methode für die Altersvorsorge. Sie haben die Freiheit, sowohl die Höhe Ihrer regelmäßigen Einzahlungen als auch die Laufzeit Ihres Sparplans individuell festzulegen. Eine besonders attraktive Option dabei sind ETF-Sparpläne. ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden und die Zusammensetzung eines Aktienindex, wie etwa des DAX, nachbilden. Mit einem ETF-Sparplan partizipieren Anlegerinnen und Anleger an der langfristigen Entwicklung der Aktienmärkte und profitieren gleichzeitig von einer breiten Streuung ihres Investments. Das mindert das Risiko von Verlusten durch einzelne schlecht performende Investitionen.

Es ist jedoch zu beachten, dass auch ETF-Sparpläne keinen vollständigen Schutz vor Marktschwankungen bieten. Wirtschaftliche Turbulenzen können sich auf die Wertentwicklung auswirken und ein Totalverlust des angelegten Kapitals ist theoretisch möglich. Dennoch wird das Risiko durch die Diversifikation und langfristige Ausrichtung von ETFs im Vergleich zu einzelnen Aktienanlagen deutlich reduziert. Darüber hinaus erlauben ETF-Sparpläne auch eine flexible Anpassung an die persönliche finanzielle Situation. Sie können bei Bedarf die Einzahlungen pausieren, erhöhen oder verringern, was bei anderen Anlageformen wie Lebensversicherungen oder festverzinslichen Anlagen nicht immer möglich ist.

Immobilien: Eigentum statt private Rentenversicherung

Immobilien als Altersvorsorge bieten eine der sichersten und lukrativsten Möglichkeiten, die sich seit vielen Jahren bewährt haben. Der Kauf einer Immobilie ermöglicht nicht nur einen Wertzuwachs, sondern auch regelmäßige Mieteinnahmen. Allerdings verursacht die Anfangsinvestition oft hohe Kosten die für viele nicht leicht zu stemmen sind. Hinzu kommt der hohe Wartungs- und Verwaltungsaufwand, der im Alter möglicherweise nicht mehr eigenständig zu bewältigen ist oder teuer an eine Hausverwaltung ausgelagert werden muss. Eine interessante Variante stellen Pflegeimmobilien dar, die sowohl in finanzieller als auch in organisatorischer und sozialer Hinsicht Vorteile bieten. Ob Sie nun ein Haus kaufen oder eine Wohnung erben, mit einer eigenen Immobilie können Sie für das Alter vorsorgen. Durch Vermietung erzielte Einkünfte können Ihren Lebensunterhalt unterstützen. Jedoch sind auf diese Einnahmen Steuern zu entrichten, und als Eigentümer tragen Sie die Verantwortung für Reparaturen, Wartung und die Abrechnung der Betriebskosten. Experten empfehlen, dass sich diese Art der Altersvorsorge vor allem bei Besitz mehrerer Immobilien lohnt. Alternativ können Sie Ihre Eigentumswohnung bis zur Rente vermieten und das angesparte Geld für den eigenen Einzug nutzen oder die Immobilie profitabel verkaufen. In der Regel steigen die Immobilienwerte über die Jahre, vorausgesetzt der Markt entwickelt sich weiterhin positiv.

Pflegeimmobilien: Geheimtipp für die Altersvorsorge

 

Pflegeimmobilien als Kapitalanlage bieten doppelte Sicherheit im Alter, besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland. Diese Art der Investition gewinnt an Bedeutung, da die Nachfrage nach Pflegeplätzen stetig steigt. Hier sind vier zentrale Vorteile von Pflegeimmobilien als Altersvorsorge:

  1. Stetige Einnahmen: Durch den Kauf und die Vermietung einer Pflegeimmobilie können Sie regelmäßige und verlässliche Mieteinnahmen erzielen, die eine kontinuierliche Rendite sichern.
  2. Stabiler Markt: Aufgrund des demografischen Wandels und der wachsenden Nachfrage nach Pflegeplätzen ist der Markt für Pflegeimmobilien besonders stabil und zukunftssicher.
  3. Steuerliche Absetzbarkeit: Die Anschaffungskosten einer Pflegeimmobilie können über 50 Jahre abgeschrieben werden, und die Mieteinnahmen sind nur teilweise steuerpflichtig.
  4. Geringer Wartungs- und Verwaltungsaufwand: Anders als bei herkömmlichen Immobilien liegt die Verantwortung für Unterhalt und Instandhaltung bei Pflegeimmobilien beim Betreiber, was den Verwaltungsaufwand für den Investor reduziert.

Pflegeimmobilien als risikoärmere Geldanlage

Pflegeimmobilien als Kapitalanlage bieten doppelte Sicherheit im Alter, besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland. Diese Art der Investition gewinnt an Bedeutung, da die Nachfrage nach Pflegeplätzen stetig steigt. Hier sind vier zentrale Vorteile von Pflegeimmobilien als Altersvorsorge:

Pflegeimmobilie kaufen: Erstberatung jetzt anfordern

Die Wahl einer Pflegeimmobilie als Kapitalanlage kann sich für Anleger als attraktive Option erweisen, die auf der Suche nach stabilen Renditen und einer geringen administrativen Belastung sind. Pflegeimmobilien bieten eine einzigartige Kombination aus Stabilität und langfristigen Einnahmen, was sie zu einer vielversprechenden Möglichkeit in der Welt der Immobilieninvestitionen macht.

Demographischer Wandel

Im Jahr 2020 fiel der Startschuss, mit dem die Babyboomer-Generation nach und nach in das Rentenalter eintreten wird. Die Zahl der Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen wird nachhaltig zunehmen und den Bedarf an Pflegedienstleistungen ansteigen lassen.

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Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Ratschläge stellen keine Anlageberatung dar. Immobilien, einschließlich Pflegeimmobilien, sind eine Form der Kapitalanlage, die immer mit Risiken verbunden ist, einschließlich des Risikos des Kapitalverlusts. Investoren sollten sich vor einer Entscheidung für eine Investition in Pflegeimmobilien umfassend informieren und beraten lassen. Unsere Experten stehen Ihnen für Rückfragen gern zur Verfügung.

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